Montag, 20. Februar 2012

Wider besseres Wissen

Letztes Jahr hatte der Frauenrat zwei Stellen ausgeschrieben, anspruchsvolle Referentinnenstellen mit relativ hohen Anforderungen. Arbeitszeit: 20 Stunden. Heute gesehen: die UdK sucht in ihrem Büro der Frauenbeauftragten eine neue Mitarbeiterin befristet bis 2015. Arbeitszeit 20 Stunden. Liste ließe sich verlängern, unnötig, ich rechne mit Ihrer Erfahrung. Wirklich alle frauenpolitisch aktiven klugen Menschen wissen mittlerweile über zwei Dinge recht gut Bescheid: Erstens: Teilzeitstellen sind in der Regel nicht existenzsichernd, schon gar nicht dauerhaft in der schönen Lebensverlaufsperspektive in Bezug auf Sozialversicherungen (Stichwort Rente oder besser gesagt Altersarmut)und bieten selten Karrierechancen. Da sie zudem meistens allermeistens also fast immer, sozusagen in der Regel von Frauen eingenommen werden, sind selbige im heimischen Haushalt fast immer also allermeistens mehr zuständig für Kind und Kegel. Zweitens: Es ist bekannt, dass der Wunsch nach einer Arbeitszeit die zwischen 30 und 35 Wochenstunden liegt, sehr weit verbreitet ist. Wir sprechen dabei innovativ von der langen Teilzeit oder kurzen Vollzeit. Traritrara wir könnten auch einfach den Bezug zur "normalen" Arbeitszeit weglassen, nagut man will ja verstanden werden. Also 30 - 35 Stunden. Und nun liebe Leserinnen* und Leser*: wie passt das zu siehe oben? Wieviele Ausschreibungen haben Sie schon gesehen, in der Ihnen eine schöne Arbeitsstelle womöglich sogar in einem frauenpoltischen Umfeld derart feil geboten wurde? Kaffeezeit mit Pustekuchen. Es grüßt freundlich, Frau Linkerhand