Donnerstag, 15. März 2012

Fügen Sie bitte selbstständig das "/in" ein

"Wenn ein Kommunist ist, wer es nicht mag, dass Menschen ausgebeutet, entrechtet, vernachlässigt oder unterdrückt werden, und wenn ein Kommunist ist, wer dafür weder die Natur noch das Wesen des Menschen verantwortlich macht, sondern konkrete Verhältnisse, in denen Profit und Macht auf eine spezielle, extrem ungerechte Weise verteilt werden, dann bin ich eben ein Kommunist."

"Wer nicht glaubt, dass der Kapitalismus, sei es in seiner brutalen derzeitigen, sei es in einer vielleicht noch mal abgemilderten Form, der letztmögliche und endgültige Weg des gemeinschaftlichen Lebens und Arbeitens ist, der ist ein Kommunist." 

 "Hinzu kommt: Der Kommunismus wird gerade in den Kapitalismus integriert. Die neue Verbindung von Postdemokratie und Neoliberalismus trägt Züge eines auf den Kopf gestellten Staatssozialismus. Keine Freiheit, nirgends, außer beim Kaufen und/oder Zugrundegehen. Wirtschaft und Staat im postdemokratischen Neoliberalismus haben eine absolute Macht, es scheint unmöglich, über sie hinaus, oder wenigstens unter ihr hindurch zu denken."

"Von der Falle, die Liberalkonservative gern aufmachen, wenn sie es mit Dissidenten zu tun haben, will ich gar nicht groß reden. Kritisieren darf nur, wer ein Gegenmodell parat hat, wer aber ein Gegenmodell parat hat, ist ein Kommunist und darf nicht mehr kritisieren. Bin ich also Kommunist? Wahrscheinlich würde man eher neue Begriffe benötigen."

Alle Zitate stammen von Georg Seeßlen (Kommentar in der taz vom 13.08.2012)

Montag, 20. Februar 2012

Wider besseres Wissen

Letztes Jahr hatte der Frauenrat zwei Stellen ausgeschrieben, anspruchsvolle Referentinnenstellen mit relativ hohen Anforderungen. Arbeitszeit: 20 Stunden. Heute gesehen: die UdK sucht in ihrem Büro der Frauenbeauftragten eine neue Mitarbeiterin befristet bis 2015. Arbeitszeit 20 Stunden. Liste ließe sich verlängern, unnötig, ich rechne mit Ihrer Erfahrung. Wirklich alle frauenpolitisch aktiven klugen Menschen wissen mittlerweile über zwei Dinge recht gut Bescheid: Erstens: Teilzeitstellen sind in der Regel nicht existenzsichernd, schon gar nicht dauerhaft in der schönen Lebensverlaufsperspektive in Bezug auf Sozialversicherungen (Stichwort Rente oder besser gesagt Altersarmut)und bieten selten Karrierechancen. Da sie zudem meistens allermeistens also fast immer, sozusagen in der Regel von Frauen eingenommen werden, sind selbige im heimischen Haushalt fast immer also allermeistens mehr zuständig für Kind und Kegel. Zweitens: Es ist bekannt, dass der Wunsch nach einer Arbeitszeit die zwischen 30 und 35 Wochenstunden liegt, sehr weit verbreitet ist. Wir sprechen dabei innovativ von der langen Teilzeit oder kurzen Vollzeit. Traritrara wir könnten auch einfach den Bezug zur "normalen" Arbeitszeit weglassen, nagut man will ja verstanden werden. Also 30 - 35 Stunden. Und nun liebe Leserinnen* und Leser*: wie passt das zu siehe oben? Wieviele Ausschreibungen haben Sie schon gesehen, in der Ihnen eine schöne Arbeitsstelle womöglich sogar in einem frauenpoltischen Umfeld derart feil geboten wurde? Kaffeezeit mit Pustekuchen. Es grüßt freundlich, Frau Linkerhand

Freitag, 11. März 2011

pay gap auf ganzer Linie

Im Laufe ihres Lebens verdient die deutsche Durchschnitts-Frau 58 Prozent des Männer-Lebensgehalts. (Vgl. Gleichstellungsbericht, S. 118.)

Was soll`s, wir haben ja `ne Kanzlerin! Super.

Donnerstag, 10. März 2011

Bericht berichten

Noch unter Ursula von der Leyen wurde vom BMFSFJ die Erarbeitung eines Gleichstellunsberichtes in Auftrag gegeben. Analog zum 7. Familiebericht sollten die Expertinnen und Experten die Frage beantworten, wie es zur ungleichen Situation von Frauen und Männern kommt. Welche gesellschachftlichen und individuellen Entscheidungen über den Lebenslauf hinweg führen dazu, dass Frauen z.B. auf dem Arbeitsmarkt schlechter dastehen? Darüber hinaus sollten Handlungsempfehlungen für die Politik daraus abgeleitet werden.
Nach zwei Jahren Arbeit liegt der Bericht seit dem 25.01.2011 vor. Er kann bisher nur online herunter geladen werden. Die darin enthaltenen Ergebnisse und Empfehlungen werden der Bundesregierung nicht gefallen.
Anhand der Analysen und Schlussfolgerungen wird nämlich (mal wieder) offensichtlich: der Staat setzt widersprüchliche Anreize und sorgt dafür, dass Frauen und Männer in ihren Rollen, er der Ernährer und sie die Zuverdienerin, verharren, auch wenn sie es eigentlich anders machen wollen.

Wie unbeliebt die Kritik der eigens eingesetzten Kommission ist, zeigt die Reaktion unserer Frauenministerin Schröder, die sich zu dem Bericht weder äußerte, noch persönlich zur Übergabe an das Familienministerium kam. Sie ließ sich von ihrem Staatssekretär vertreten. Das lässt blicken.

In der Öffentlichkeit wird der Bericht zur Kenntnis genommen und zumindest in einigen Kreisen diskutiert. So auch am 8. März bei der Friedrich Ebert Stiftung. Die WissenschaflterInnen erhalten für ihre Forderungen, wie z.B. die Abschaffung des Ehegattensplittings oder die Einführung von Quoten viel Zuspruch.
Der Bericht ist ein Sammelsurium an überzeugenden Argumenten, die zudem evident sind. 

Die Bundesregierung muss dazu eine Stellungnahme erarbeiten, schließlich muss der Bericht auch noch dem Parlament vorgelegt werden. Sie lässt sich dafür Zeit, ist auch nachvollziehbar, denn wie soll sie sich für ihre eigenen Versäumnisse rechtfertigen, die nun in einem von ihr selbst verlangten Bericht bemängelt werden?

Einge der interessantesten Ergebnisse werden an dieser Stelle in sehr unregelmäßigen Abständen folgen.

Dienstag, 15. Februar 2011

Gleichstellungsbericht

Erster Eintrag ist ein simpler Verweis auf den Gleichsstellungsbericht
der Bundesregierung. Gute Grundlage.